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STUDIE

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Gemeinsam handeln, um Wachstum und Dekarbonisierung für alle zu erreichen

In Kürze

  • Die Welt arbeitet auf das Netto-Null-Ziel hin, doch Fortschritt und Investition sind unzureichend. Eine neue Ära der Zusammenarbeit ist notwendig.

  • Wir identifizierten drei Gebote für die Zusammenarbeit im Ökosystem, die neue Wirtschaftsmodelle für die Dekarbonisierung der Schwerindustrie erschließen.

  • Wenn Unternehmen jetzt danach handeln, könnten sie in drei Jahren die Basis für neue wirtschaftliche Wege in der Erreichung von Netto-Null schaffen.

Es ist an der Zeit, die Dekarbonisierung der Industrie zu beschleunigen

Wir befinden uns auf halber Strecke zwischen der Unterzeichnung des Pariser Abkommens und dessen ersten entscheidenden Zielmarken im Jahr 2030. Auch wenn seit 2015 vieles erreicht wurde, gab es bei der Schwerindustrie nur wenige Fortschritte.

Warum ist es so wichtig, die Dekarbonisierung der Schwerindustrie zu beschleunigen? Die Welt ist abhängig von fünf energieintensiven Branchen: Stahl, Metallverarbeitung und Bergbau, Zement, Chemie sowie Güterverkehr und Logistik. Ihre Produkte und Dienstleistungen gehen in die Lieferketten aller anderen Branchen ein. Ebenso wie ihre Emissionen. Aus den Emissionsbereichen Scope 1 und 2 der Schwerindustrie wird bei deren Kunden der Emissionsbereich Scope 3. Scheitert die Dekarbonisierung der Schwerindustrie, scheitert auch die aller anderen.

Wenn wir das Problem verstehen, können wir eine Lösung entwickeln. Kern dieses Problems ist der Teufelskreis der Tatenlosigkeit. Wenn es uns gelingt, diesen gemeinsam in eine positive Handlungsdynamik umzukehren, könnten wir innerhalb von nur drei Jahren die Grundlage für neue ökonomische Wege und einen geordneten Übergang zu Netto-Null schaffen.

Teufelskreis der Tatenlosigkeit. Der fehlende Fortschritt der Schwerindustrie ist zum zentralen Hindernis für die globale Dekarbonisierung geworden. Quelle: Accenture Analyse, 2023.
Teufelskreis der Tatenlosigkeit. Der fehlende Fortschritt der Schwerindustrie ist zum zentralen Hindernis für die globale Dekarbonisierung geworden. Quelle: Accenture Analyse, 2023.

Kollektive Anstrengungen

Investitionen und Innovation können die Kosten der Dekarbonisierung potenziell senken. Diese Investitionen finden jedoch nicht in dem Maße und dem Tempo statt, die für Netto-Null notwendig wäre. Der Grund dafür: Entlang der Wertschöpfungskette wird nicht gemeinsam daran gearbeitet. Wir beobachten aktuell isolierte Ansätze, bei denen sich die Führungskräfte auf ihre eigenen Organisationen konzentrieren, anstatt aktiv die Zusammenarbeit über die ganze Wertschöpfungskette hinweg zu suchen.

Daraus resultiert ein Investitionsstillstand, in dem alle Parteien darauf warten, dass sich die andere zuerst bewegt. Das Erreichen der Netto-Null-Ziele muss ein kollektives Unterfangen sein, das mit der Kooperation zwischen Schwerindustrie, Öl-, Gas- und Energieunternehmen und ihren Kunden entlang der Lieferkette beginnt.

5%

der Öl-, Gas- und Stromversorger erwarten, dass sie noch vor 2043 von der Dekarbonisierung ihres eigenen Unternehmens dazu übergehen werden, die der Schwerindustrie zu unterstützen.

63%

der Führungskräfte in der Schwerindustrie sind der Meinung, dass die vorrangigen Dekarbonisierungsmaßnahmen vor 2030 wirtschaftlich nicht attraktiv sind.

95%

der Führungskräfte in der Schwerindustrie denken, dass es über 20 Jahre dauern wird, bevor Netto-Null-Produkte preisgleich mit CO2-intensiven Alternativen angeboten werden können.

80%

der Führungskräfte in der Schwerindustrie glauben, dass in 5-10 Jahren ein Preisaufschlag von 20 % bei CO2-armen Produkten notwendig ist, um mit CO2-reichen Alternativen wettbewerbsfähig zu sein.

Drei Grundsätze für Dekarbonisierung und Wachstum

Es gibt einen Weg zur Dekarbonisierung der Industrie. Durch Zusammenarbeit kann die Industrie das notwendige Vertrauen schaffen, um Investitionen und Innovationen freizusetzen und Kosten zu senken.

Damit dies gelingt, muss sich die Industrie auf die Beseitigung einiger schwieriger Hürden für die Dekarbonisierung fokussieren.

Wenn die Schwerindustrie in den nächsten drei Jahren den Hebel an diesen Hürden ansetzt, schlägt sie den richtigen Weg zur Dekarbonisierung und weltweiten Beschleunigung der Netto-Null-Zielerreichung ein.

Drei voneinander abhängige Schritte können der gesamten Industriebranche helfen, von einer Abwärts- zu einer Aufwärtsdynamik zu kommen.

  1. Umweltprämie zur Finanzierung der ersten Phase in der Dekarbonisierung der Industrie                                                                                                                                                           
  2. Schnellere Skalierung von kohlenstoffarmer Energie und Wasserstoff, um eine erschwingliche und sichere Versorgung zu gewährleisten                                                                                                                                            
  3. Kapital- und Betriebskosten einer kohlenstoffarmen Infrastruktur senken
Positive Dynamik gemeinsamen Handelns. Gemeinsam kann die Industrie in nur drei Jahren bedeutende Fortschritte erzielen, wenn sie sich auf die richtigen Maßnahmen konzentriert. Quelle: Accenture Analyse, 2023.
Positive Dynamik gemeinsamen Handelns. Gemeinsam kann die Industrie in nur drei Jahren bedeutende Fortschritte erzielen, wenn sie sich auf die richtigen Maßnahmen konzentriert. Quelle: Accenture Analyse, 2023.

Umfang unserer Untersuchungen

Aufgrund der Untersuchungen wurden Empfehlungen für verschiedene Segmente der industriellen Wertschöpfungskette erarbeitet:

  • Öl-, Gas- und Stromversorger.
  • Stahl, Metallverarbeitung und Bergbau, Zement, Chemie sowie Güterverkehr und Logistik bezeichnen wir als Schwerindustrie.
  • Damit dies gelingt, muss sich die Industrie auf die Beseitigung einiger schwieriger Hürden für die Dekarbonisierung fokussieren.

Um besser zu verstehen, welche Möglichkeiten und Maßnahmen eine Wirkung erzielen, haben wir intensive Untersuchungen durchgeführt:

  • Eine weltweite Umfrage unter 1.000 Führungskräften der Schlüsselindustrien im April und Mai 2023. Ziel der Umfrage war es, kurzfristige Herausforderungen und Prioritäten bei der Dekarbonisierung der Industrie, Erwartungen an die Emissionsbereiche Scope 1 bis 3, wichtige Umsatz- und Kostenhebel zur Verbesserung des finanziellen Business Case für ausgewählte Dekarbonisierungslösungen sowie regionale Prioritäten und Pläne für Partnerschaften zu verstehen.

  • Qualitative Interviews mit 18 Führungskräften und Personen aus dem mittleren Management ausgewählter Industrien

  • Techno-ökonomische Modellierung mit Accenture-eigenen S-Kurven-Analysen zur Quantifizierung der Kostentreiber, damit die Industrie durch Technologien für die Energiewende die größtmöglichen Einsparungen erzielen kann. Zu diesen Technologien gehören u. a. Wind, Solar, Batteriespeicher, grüner Wasserstoff, Stahl und Ammoniak sowie nachhaltiges Bauen.

Basierend auf diesen Schritten, wird mit Powered for Change ein mutiger Drei-Jahres-Aktionsplan zur Beschleunigung der Dekarbonisierung vorgelegt. Er zeigt, wie wir in einer neuen Ära der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette Vertrauen wecken können. Wem das mit Erfolg gelingt, wird in den nächsten Jahrzehnten einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil haben.

VON

Stephanie Jamison

Global Resources Industry Practices Chair & Sustainability Services Lead

Rob Hopkin

Managing Director – Global Resources Group, Energy Transition & Sustainability Services